BSE durch Nervengift?
Im Jahre 1986 wurde BSE erstmals in Großbritannien erwähnt. Ein Jahr davor wurde auf den britischen Inseln zur Behandlung der Dasselfliege das Insektizid Phosmet der Firma Smith Kline Beecham vorgeschrieben. Da sich die Dasselfliege im Rückenmark der Rinder einnistet, wird das Mittel den Tieren über den Rücken geschüttet, um dort vom Körper aufgenommen zu werden. Tatsächlich überlebt das die Dasselfliege nicht, allerdings ist in den Nebenwirkungen von Phosmet Erstaunliches nachzulesen: "Bei Überleben einer akuten Organophosphatvergiftung können neurotoxische Folgeschäden auftreten. Diese manifestieren sich als Muskelschwäche und Ataxie, besonders an den Hintergliedmaßen. Je nach Organophosphatverbindung kann dieser Zustand irreversibel verlaufen oder aber auch langsam über Wochen zur Regeneration führen. Auch eine andauernde starke Hemmung der Cholinesterasen durch Organophosphate führt zu degenerativen Veränderungen an den Nervenachsen (Demyelinisierung), beginnend an den peripheren motorischen Bahnen, über den Spinalstrang zum Hirnstrang fortschreitend (Kühnert M, 1991). Da die Hemmung der Acetylcholinesterase durch Alkylphosphate nahezu irreversibel,ist, muss die Enzymaktivität größtenteils durch Neusynthese wiederhergestellt werden, was entsprechend lange Zeiträume in Anspruch nimmt (ForthW, 1987).“ Phosmet gehört zur Gruppe der organischen Phosphorsäureester. Der chemische Name lautet 0,0dimethyl-S-phthalimidomethyl-phosphorodithioat (Roberts IH, 1978) und enthält neben anderen interessanten Wirkstoffen auch Thalimid, welches als Hauptbestandteil von Thalidomid (auch als Contergan bekannt) Weltruhm erlangte. Contergan für Kühe? Wegsacken der Hintergliedmassen? Starkes Nervengift, das vom Körper aufgenommen wird? Wozu braucht man da noch Prionen? Ganz einfach: um Schadensersatzklagen abzuwenden, denn "unsichtbare Erreger" sind beliebte Sündenböcke, die sich vielleicht irgendwann mit neuentwickelten Impfstoffen in Gold verwandeln könnten - die Pharmaindustrie gewinnt immer! Übrigens unterscheiden Nervengifte weder zwischen Insekten, noch Kühen oder Menschen; sie werden erst bei Temperaturen über 200 Grad Celsius langsam vernichtet ... Guten Appetit!
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